Hautwissen 2: Bakuchiol aus der Babchi-Pflanze

Hautwissen 2: Bakuchiol aus der Babchi-Pflanze

Moderne Skincare-Heldin mit Tradition

Seit tausenden Jahren wird die Babchi-Pflanze in der Heilkunst verwendet. Sowohl in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM), als auch in der ayurvedischen Heilkunst aus Indien, ist Babchi im alltäglichen Einsatz gegen verschiedene Probleme. Nun wurde einer der Wirkstoffe aus der Pflanze, das Bakuchiol, als natürliche Alternative zum bekannten Retinol, neu entdeckt. Im Folgenden wird hier die Babchi Pflanze portraitiert und die Wirkung der Inhaltsstoffe gezeigt. [1]
In der bergigen Region des Himalayas, vereinzelt aber auch in Amerika oder Südafrika, findet man die Pflanzengattung Psoralea. Der Name leitet sich aus dem griechischen psoraleos ab und bedeutet in etwa „gegen Juckreiz oder Lepra“. Ein wichtiger Vertreter dieser Gattung ist die Spezies Psoralea corylifolia L. Hinter dieser Bezeichnung versteckt sich die Babchi-Pflanze, welche in weiten Bereichen Asiens noch unter vielen anderen Namen bekannt ist. Einige wenige Beispiele sind Bakuchi (Nepal), Sasankarekha (Sanskrit), Bemchi (Hindi) oder Pu Ku Chih (China). Babchi wird bis zu 1,80 Meter hoch und bevorzugt Sonne und Wärme. [1, 4]
Sowohl in Ayurveda als auch in der TCM, nimmt Babchi eine wichtige Rolle ein. In der chinesischen Medizin wird die Pflanze als „warm“ kategorisiert und ihr werden positive Wirkungen auf die Nieren- und Milz-Meridiane nachgesagt. In der Ayurveda wird aus den Babchi-Samen eine Paste hergestellt, welche für innere und äußere Leiden wie Haarausfall, Entzündungen, Lepra, Schuppenflechte, Vitiligo oder Ekzeme verwendet wurde. Außerdem sollen die Samen gegen Schlangenbisse oder Stiche von Skorpionen helfen. Die Wurzeln der Babchi-Pflanze sollen gegen Karies helfen. Die Früchte wirken als Aphrodisiakum und haben eine abführende Wirkung. In Japan werden alkoholische Extrakte der Pflanze bei eingelegten Gurken und Nahrungsmitteln verwendet. [1, 4]
In den Samen der Babchi-Pflanze wurde eine Vielzahl bioaktiver Inhaltsstoffe nachgewiesen. Darunter Coumarine, Flavonoide und Meroterpene. Die Extrakte dieser Pflanzen beinhalten vielseitige biologische Aktivitäten. Sie wirken gegen Tumorzellen, Anti-Mikrobiell, Anti-Oxidativ, entzündungshemmend und verbessern Depressionen. Für die Hautpflegeprofis unter euch sind vor allem die Meroterpene von Bedeutung, denn zu diesen gehört das Bakuchiol. [6, 9]
 
Bakuchiol - das natürliche Retinol?
Das bioaktive Bakuchiol selbst besitzt viele biologische Aktivitäten: Es ist Anti-bakteriell, fördert die Regeneration der Haut, besitzt Anti-Aging-Eigenschaften und hat ein ähnliches Anti-Oxidatives Potential wie Vitamin E. Bakuchiol wird gerne als „natürliches Retinol“ bezeichnet. Hierbei muss man jedoch aufpassen, denn strukturell sind diese beiden Moleküle verschieden. Jedoch haben diese beiden eine sehr ähnliche Wirkung auf die Haut. In verschiedenen Studien konnte bereits gezeigt werden, dass Bakuchiol, nach regelmäßiger Anwendung, feine Linien und Falten verbessert, Pigmentflecken reduziert, Straffheit und Elastizität fördert. Auch gegen Akne hat Bakuchiol in Studien bereits gute Wirkung gezeigt. [1–3, 5, 7, 8]
Im Kampf Bakuchiol vs. Retinol gibt es jedoch einen klaren Sieger in Punkto Verträglichkeit. Denn die ungewünschten Nebenwirkungen die Retinol-Produkte mit sich bringen, wie empfindlichere und dünnere Haut, besitzt Bakuchiol nicht. Bakuchiol ist also eine natürliche, besser verträgliche Alternative zum synthetischen Retinol. [2, 5]
Bakuchiol eignet sich also sehr gut, um reifere Haut zu versorgen, frühzeitige Alterserscheinungen zu reduzieren und für ein jüngeres Hautbild zu sorgen. Ebenso fördert es ein reineres Hautbild und unterstützt die Struktur der Haut. Egal ob Frau oder Mann, hier ist für jeden was dabei.
 
Bakuchiol Öl in deiner Pflegeroutine
Unser Bakuchiol Öl enthält nur sechs Inhaltsstoffe:
  • Squalan, ein hauteigenes Öl, welches sehr schnell einzieht und Wirkstoffe gut transportiert
  • Triglyceride aus Kokosnussöl, welche den Wasserverlust der Haut reduzieren
  • Melonenkernöl, welches vor oxidativem Stress schützt
  • Wildrosenöl, welches die Regeneration der Haut fördert
  • Bakuchiol, welches Falten und feine Linien glättet und gegen Hautunreinheiten wirkt
  • Vitamin E, welches freie Radikale abfängt und die Haut vor Schäden bewahrt
In deiner Skincare-Routine solltest du das Bakuchiol Öl am besten nach einem Serum und vor einer reichhaltigen Creme verwenden. Selbstverständlich kannst du auch das Öl einzeln verwenden, hierzu reinigst du dein Gesicht und trägst unser Bakuchiol Öl dann auf die noch feuchte Haut auf. Pflegeöle solltest du niemals auf komplett trockene Haut auftragen. Optimal ist es, wenn du ein Baumwolltuch mit warmem Wasser befeuchtest und dieses für etwa 30 Sekunden auf deinem Gesicht liegen lässt. Durch die Wärme öffnen sich die Poren und die Feuchtigkeit bereitet deine Haut perfekt auf die Pflegeprodukte vor. Wenn du dir ein richtiges Hautpflege-Ritual gönnen möchtest, kannst du das Bakuchiol Öl auch sehr gut für Gua Sha Massagen verwenden.
Kurzfassung
  • Bakuchiol wird aus den Samen der Babchi-Pflanze gewonnen, welche seit Jahrtausenden in der asiatischen Heilkunst verwendet wird
  • Bakuchiol ist natürlich und besser Verträglich als Retinol, besitzt aber die selben positiven Eigenschaften
  • Bakuchiol hilft feine Linien und Falten zu glätten, wirkt gegen unreine Haut und Unterstützt die Spannkraft und Elastizität der Haut
  • Unser Bakuchiol Öl solltest du am besten auf feuchter Haut verwenden
  • In deiner Skincare Routine sollte das Pflegeöl nach einem Serum und vor einer Creme verwendet werden

 

Quellen

1. Alam et al. (2018) Psoralea corylifolia L: Ethnobotanical, biological, and chemical aspects: A review. Phytother Res 32(4):597–615.

2. Chaudhuri und Bojanowski (2014) Bakuchiol: a retinol-like functional compound revealed by gene expression profiling and clinically proven to have anti-aging effects. Int J Cosmet Sci 36(3):221–230.

3. Chaudhuri und Marchio (2011) Bakuchiol in the management of acne-affected Skin. Cosmetics & Toiletries 126(7)

4. Chopra et al. (2013) Psoralea corylifolia L. (Buguchi) - folklore to modern evidence: review. Fitoterapia 90:44–56.

5. Dhaliwal et al. (2019) Prospective, randomized, double-blind assessment of topical bakuchiol and retinol for facial photoageing. Br J Dermatol 180(2):289–296.

6. Farahani et al. (2015) Plant-derived natural medicines for the management of depression: an overview of mechanisms of action. Rev Neurosci 26(3):305–321.

7. Jiangning et al. 2005) Antioxidants from a Chinese medicinal herb – Psoralea corylifolia L. Food Chemistry 91(2):287–292.

8. Kim et al. (2016) Bakuchiol suppresses proliferation of skin cancer cells by directly targeting Hck, Blk, and p38 MAP kinase. Oncotarget 7(12):14616–14627.

9. Zhang et al. 2016) The Chemical Constituents and Bioactivities of Psoralea corylifolia Linn.: A Review. Am J Chin Med 44(1):35–60.

Datum: 02.08.2022